Multireligiöses Friedensgebet in München
Juden, Christen und Muslime veranstalteten jedes Jahr im Herbst gemeinsam ein Friedensgebet vor der Münchner Jesuitenkirche St. Michael. Die Religionsgemeinschaften wollten damit ein Zeichen gegen Hass und Gewalt setzen und sich zu Frieden und Versöhnung bekennen. Zum Sprecherrat gehören derzeit: Stadtdekan Dr. Bernhard Liess (Evang.-Luth. Dekanat) , Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg (röm.-kath. Seelsorgsregion), Abuna Deuscoros El Antoney (Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen), Archimandrit Peter Klitsch (Orthodoxe Pfarrkonferenz), Aykan Inan (Muslimrat) , Imam Dr. Idriz (Forum für Islam), Rabbiner Steven Langnas (jüdische Kultusgemeinde) und Heinz Roiger (Buddhistische Union). Die Geschäftsführung haben Diakon Dietmar Frey (Evang.-Luth. Dekanat) und Dr. Andreas Renz (Erzdiözese München) inne. Der Rat der Religionen in München hat sich im Juli 2016 gegründet, um die Zusammenarbeit der Religionsgemeinschaften vor Ort zu stärken. Im Rat sind derzeit Christen, Juden, Muslime, Aleviten, Buddhisten und Bahai vertreten.
Die Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Religionen rufen zu Spenden für die Erdbebenopfer auf
Mit großer Bestürzung verfolgt der Rat der Religionen in München die Folgen des katastrophalen Erdbebens im Südosten der Türkei und dem Norden Syriens. Er ruft zur Solidarität mit den Menschen vor Ort auf und schließt die Opfer in seine Gebete ein. Viele Gemeinden des Rates der Religionen und Hilfsorganisationen der Religionsgemeinschaften sammeln Spenden und organisieren konkrete Hilfe vor Ort. Weitere Informationen zu den Hilfsaktionen und die Spendenkonten sind auf der neuen Website www.rat-der-religionen-muenchen.de zu finden.
Reise nach Bosnien und Herzegowina
Vertreterinnen und Vertreter des Münchner Rates der Religionen haben vom 27. August bis zum 2. September 2022 eine Reise nach Bosnien und Herzegowina unternommen. Ziel der Reise war einen Ort zu besuchen, an dem verschiedene Religionsgemeinschaften und Konfessionen einmütig und kooperativ zusammenleben und gemeinsam versuchen, für eine friedliche Gesellschaft und ein gutes Miteinander einzutreten. Andererseits diente die gemeinsame Reise auch dem stärkeren Zusammenwachsen der Religionsgemeinschaften des Münchner Rats der Religionen. Sie führte nach Sarajevo, Srebrenica und Mostar. In Sarajevo besuchten die Vertreterinnen und Vertreter beispielsweise die Kathedrale, die Kaiser Moschee und die Synagoge. In Srebrenica gab es ein Treffen mit den „Müttern von Srebrenica“. Auch der Besuch des Dorfs Potocari, in dem ein Denkmal an die Opfer des Völkermords von Srebrenica erinnert, stand auf dem Programm. In Mostar besichtigte die Delegation die Alte Brücke und traf sich dort mit muslimischen und katholischen Würdenträgern.
Vertreterinnen und Vertreter des Rats der Religionen beim Empfang der Oberbürgermeisterin Benjamina Karić in Sarajevo.
v.l.n.r.: Aykan Inan (Muslimrat München), Christa Roiger, Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg (Erzbistum München und Freising, Seelsorgsregion München), Stadtdekan Dr. Bernhard Liess (Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk München), Oberbürgermeisterin Benjamina Karić, Imam Dr. Benjamin Idriz (Münchner Forum für Islam), Heinz Roiger (Buddhistische Union, Vorstand Buddha-Haus München), Diakon Dietmar Frey (Evang.-Luth. Dekanat München), Gabriela Schneider (Liberale Jüdische Gemeinde München), Dietmar Bruckmann (Bahá'í ).
Vertreterinnen und Vertreter des Rates der Religionen unter der „Alten Brücke“ von Mostar.
v.l.n.r.: Aykan Inan (Muslimrat München), Gabriela Schneider (Liberale Jüdische Gemeinde München), Diakon Dietmar Frey (Evang.-Luth. Dekanat München), Weihbischof Rupert Graf zu Stolberg (Erzbistum München und Freising, Seelsorgsregion München), Dietmar Bruckmann (Bahá'í ), Heinz Roiger (Buddhistische Union, Vorstand Buddha-Haus München), Christa Roiger, Imam Dr. Benjamin Idriz (Münchner Forum für Islam), Stadtdekan Dr. Bernhard Liess (Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk München), Dr. Andreas Renz (Erzbischöfliches Ordinariat München).
Erklärung zum Krieg in der Ukraine und den Auswirkungen auf die Region München
Der Rat der Religionen in München ist bestürzt und in tiefer Sorge über den Krieg in der Ukraine und den Angriff durch die Russische Föderation. Der Krieg in der Ukraine mit dem militärischen Einmarsch in ein freies, unabhängiges Land und Angriffen auf militärische und zivile Ziele verursacht Leid und Tod in der Zivilgesellschaft und unter den Soldaten. Wir sehen uns verbunden mit den Menschen in der Ukraine und allen mutigen Menschen, die sich in aller Welt und auch in Russland gegen den Krieg stellen und sich aktiv für den Frieden unter allen Nationen, Völkern und Religionen einsetzen.
- Der Rat der Religionen verurteilt den russischen Angriff auf die Ukraine und die Gefährdung des Friedens in Europa auf das Schärfste. Unsere Gebete sind bei allen Menschen, unabhängig von ihrer Religion, ihrem Glauben, ihrer ethnischen Herkunft und politischen Zugehörigkeit, die in Angst um ihre Unversehrtheit leben müssen und unter den Folgen von Krieg und Flucht leiden.
- Der Rat appelliert an die russische Föderation, unverzüglich ein Ende der Gewalt herbeizuführen und den Weg der Versöhnung hin zu einem dauerhaften Frieden einzuschlagen.
- Angesicht der Lage in der Ukraine und v.a. in Kiew, der Partnergemeinde der Landeshauptstadt Mün-chen, wollen wir uns als Rat der Religionen noch stärker für gute Beziehungen zwischen den Religions- und Glaubensgemeinschaften in der Region München einsetzen.
- Konflikte im Ausland dürfen nicht pauschale Verurteilungen und Hass gegen Menschen anderer Reli-gionen oder Nationalität befördern und so das Zusammenleben hierzulande gefährden. Wir unter-scheiden klar zwischen Putins brutaler Machtpolitik und russischer Kultur und sehen uns auch an der Seite der Russinnen und Russen, die sich jetzt unter gefährlichen Bedingungen gegen diesen Krieg aussprechen.
- Wir sind an der Seite aller Juden, Christen, Muslime und der Angehörigen aller Religionen, die sich für ein friedliches Miteinander einsetzen. Wir laden alle Münchnerinnen und Münchner dazu ein, sich mit uns gemeinsam für den Frieden einzusetzen und an Friedensgebeten aktiv teilzunehmen.
- Wir bitten die Bundesregierung, die Religionsgemeinschaften und die Landeshauptstadt München, mit den Mitteln der Diplomatie und des Dialogs die Waffen zum Schweigen zu bringen, das große auch ehrenamtliche Engagement weiter zu unterstützen und auszubauen, die Aufnahme von Flüchtlingen voranzutreiben und weiterhin die notwendige humanitäre Hilfe zu leisten.
München, den 03.03.2022
Sprecherrat – Rat der Religionen in München
Erklärung zum Nahostkonflikt und zu den antisemitischen Vorfällen in Deutschland
- Der Rat der Religionen in München begrüßt die Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas in Gaza. Der bewaffnete Konflikt im Heiligen Land und die erneute Eskalation der Gewalt hat uns mit tiefer Sorge und Entsetzen erfüllt.
- Unsere Gebete sind bei allen, die in Angst um ihre Unversehrtheit leben müssen in israelischen und palästinensischen Städten und insbesondere der für die abrahamitischen Religionen so wichtigen Stadt Jerusalem.
- Der Rat appelliert an die Konfliktparteien, ausgehend von der aktuellen Waffenpause ein Ende der Gewalt herbeizuführen und den Weg der Versöhnung hin zu einem dauerhaften Frieden einzuschlagen.
- Kirchen, Moscheen und Synagogen müssen wie alle zivilen Einrichtungen unter allen Umständen respektiert und geschützt werden.
- Angesicht der Lage im Nahen Osten wollen wir uns als Rat der Religionen noch stärker für gute Beziehungen zwischen den Religionsgemeinschaften in der Region München einsetzen.
- Konflikte im Ausland dürfen das Zusammenleben hierzulande nicht gefährden und auch nicht pauschale Verurteilungen und Hass gegen Mitglieder anderer Religionen befördern.
- Wir sind an der Seite aller Juden, Christen, Muslime und der Angehörigen aller Religionen, die sich für ein friedliches Miteinander einsetzen.
- Mit Erschrecken nehmen wir den aufflammenden Antisemitismus in ganz Deutschland wahr, wie er sich jüngst in Angriffen auf Synagogen, jüdische Einrichtungen und dem Verbrennen von Israelfahnen gezeigt hat. Wir verurteilen jeden Angriff auf jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger und Einrichtungen.
München, den 21.05.2021
Sprecherrat – Rat der Religionen in München
Rat der Religionen 2016
Der Münchner "Rat der Religionen – Münchner Religionsgemeinschaften im Gespräch"
Auf dem Foto sind zu sehen: Erzpriester Apostolos Malamoussis, Orthodoxe Pfarrkonferenz in München; Ergin Karakoc, Alevitische Gemeinde München; Rabbiner Steven Langnas, Israelitische Kultusgemeinde in München/Obb; Thomas Barth, Deutsche Buddhistische Union; Bischofsvikar Rupert Graf zu Stolberg, Seelsorgsregion München; Abuna Deuscoros El Antony, koptisch-orthodoxe Kirche; Aykan Inan, Muslimrat München; Stadtdekanin Barbara Kittelberger, Evangelisch-Lutherischer Dekanatsbezirk München; Imam Benjamin Idriz, Münchner Forum für Islam. (vlnr)
Bundeskongress der Räte der Religionen
In vielen Kommunen haben sich in den vergangenen Jahren Räte der Religionen und vergleichbare Strukturen gebildet. Sie vernetzen die Religionsgemeinschaften, fördern den Dialog mit der Stadtgesellschaft, organisieren Veranstaltungen der interreligiösen Bildung und Begegnung, vermitteln bei Konflikten, nehmen Stellung zu gesellschaftspolitischen Themen und vieles mehr. 2018 haben die Räte der Religionen in Hannover und Frankfurt am Main einen Bundeskongress der Räte der Religionen begründet. 2019 tagte der Bundeskongress in Hannover, dort wurde eine Grundsatzerklärung beschlossen.
Ort der Weltreligionen in Riem
Für die fünf großen in München vertretenen Weltreligionen - Buddhismus, Hinduismus, Islam, Christentum und Judentum – wurde 2005 auf der Bundesgartenschau in Riem ein "Ort der Weltreligionen" geschaffen. Der Platz wurde von den Religionsgemeinschaften konzipiert und vom Münchner Bildhauer Nikolaus Gerhart realisiert. Es ist ein kreisförmiger Platz von 24 Metern Durchmesser mit Natursteinblöcken, die jeder eine der Weltreligionen verkörpern sollen. Das Kunstdenkmal blieb nach der Bundesgartenschau als Ort der Besinnung bestehen.