Viele Gemeinden, Einrichtungen und die Diakonie in der Region München stehen seit der letzten großen Flüchtlingswelle vor besonderen Herausforderungen. Die unterschiedlichen Initiativen und Helferkreise, die sich in der Folge gebildet haben, haben darauf mit vielfältigen Angeboten für die Geflüchteten reagiert. Der Dekanatsbezirk selbst hat eigens dafür eine Koordinierungsstelle eingerichtet. Das ursprünglich rein diakonisch zivilgesellschaftliche Engagement der Helfer wurde zunehmend ein politisches. In der alltäglichen Arbeit Menschen beizustehen, bedeutet auch diese durch ein Recht auf Bildung und Arbeit zu integrieren. Pfarrer Jost Herrmann, Ehrenamtskoordinator und Vorstandsmitglied des „Förderverein Asyl im Oberland e.V.“ und Mitinitiator der Oberbayerischen Asylgipfel, die 2015 in Weilheim, 2016 in Starnberg und 2017 in Tutzing stattfanden, referierte über die bisherige Arbeit des Netzwerks. Ziel der Oberbayerischen Asylgipfel ist die Bereitstellung von Informationen, der Austausch über Landkreisgrenzen hinweg und der Aufbau eines Netzwerkes sowie seit 2017 Lobbyarbeit. Beim Gipfel 2017 verabschiedete das Netzwerk eine Resolution, die in der Sitzung der Synode vorgestellt wurde. Sie enthält folgende Forderungen: kein Arbeitsverbot für Asylbewerber, keine Restriktionen bei Bildungsangeboten und Ausbildung sowie keine Abschiebung in der gegenwärtigen Situation nach Afghanistan. Die Dekanatssynode stimmte der „Tutzinger Resolution“ einstimmig zu. 250 Helferkreise haben bisher die Resolution unterschrieben. Damit ist München der erste Dekanatsbezirk der Landeskirche, der die Resolution unterstützt.