In den evangelischen Kirchengemeinden in der Region München wird am Sonntag gewählt
Unter dem Motto „Ich glaub. Ich wähl." finden am Sonntag, 21. Oktober 2012 in über 1500 evangelisch-lutherischen Kirchengemeinden in Bayern die Kirchenvorstandswahlen statt. Rund 10 Prozent der Mitglieder der bayerischen Landeskirche wählen im Dekanatsbezirk München. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Region München ruft alle Kirchenmitglieder ihrer 67 Gemeinden auf, nächsten Sonntag ihre Kirchenvorsteher zu wählen – ob persönlich oder per Brief.
Wählen dürfen alle Kirchenmitglieder ab 16 Jahren – und ab Vollendung des 14. Lebensjahres, wenn sie konfirmiert sind. Der Kirchenvorstand einer Kirchengemeinde besteht je nach Gemeindegröße aus vier bis fünfzehn gewählten und berufenen Mitgliedern sowie Pfarrerinnen und Pfarrern. Sie leiten gemeinsam für sechs Jahre ihre Gemeinde und entscheiden dort über alle wesentlichen Fragen. „Menschen mit unterschiedlichstem beruflichen und sozialen Hintergrund sollten in den Kirchenvorstand gewählt werden", findet deshalb Stadtdekanin Barbara Kittelberger, „idealerweise wird in diesem Gremium die gesamte Gemeindewirklichkeit abgebildet, Erwerbslose genauso wie Alleinerziehende oder Manager." Auch ein ausgewogenes Verhältnis von Frauen und Männern sollte angestrebt werden, sagt die Stadtdekanin, „eben die ganze Vielgestaltigkeit einer Gemeinde."
Zu den Aufgaben eines Kirchenvorstandes gehört es, bei der Gestaltung des kirchlichen Lebens in der Gemeinde mitzuwirken, beispielsweise Gottesdienstformen und -zeiten festzulegen. Der Kirchenvorstand ist zudem an Personalentscheidungen beteiligt und überwacht den Haushalt. Er legt die Schwerpunkte der Gemeindearbeit fest – wie die Gewichtung der Kirchenmusik, der Jugendarbeit oder der diakonischen Arbeit vor Ort. Er plant bauliche Maßnahmen und entscheidet über die Nutzung kirchlicher Gebäude mit. Die evangelische Kirche hat ein demokratisches Kirchenverständnis. So wie die Kirchenvorsteher werden auch die anderen Gremien demokratisch gewählt. In diesem Zusammenhang gehört es zudem zu den Aufgaben des Kirchenvorstands, einzelne Mitglieder in die regionalen Kirchenparlamente, die Synoden, zu entsenden und Delegierte für die Landessynode zu wählen.
„Wir hoffen, dass sich möglichst viele Mitglieder an der Wahl beteiligen", wünscht sich die Stadtdekanin, „so geben wir der evangelischen Kirche in München eine Stimme." Nicht nur in den einzelnen Kirchengemeinden und Einrichtungen des Dekanatsbezirks Münchens wirbt die evangelischen Kirche deshalb für die Wahl, mit Plakaten und einem digitalen Werbespot im Stadtgebiet München werden diese Woche auch kirchenferne Mitglieder aufgerufen, sich an den Kirchenvorstandswahlen zu beteiligen.
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Gabriele März
Referentin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit